3096 Tage… Qual oder Freude?

Wie sicher einige von euch mitbekommen haben, läuft ab dieser Woche die Leidensgeschichte der Natascha K. im Kino.

Natascha K. … Wer ist sie? Sie war diejenige, die mit zarten 10 Jahren von einem „Mann“ auf dem Schulweg entführt und anschließend 3096 Tage in einem Keller gefangen gehalten wurde. Jahrelang musste sie sich misshandeln lassen, in welcher Art und Weise möchte ich an dieser Stelle nicht weiter ausführen.  Die Flucht gelang ihr schlussendlich als ihr Entführer  sie auf einen Spaziergang mitnahm und sie bei der Gelegenheit einen Zettel fallen ließ auf dem sie ihr „Gefängnis“ verriet. Jemand fand diesen Zettel und sie konnte gerettet werden, ihr Entführer allerdings nahm sich das Leben.

Soweit erst einmal zu Natascha K. … eine Frau die sich trotz der schlimmen Zeit emotional an ihren Entführer gebunden hatte… Darauf möchte ich aber nicht näher eingehen.

Natürlich ist es grausam, was dieser jungen Frau geschehen ist. Ihr wurden Jahre ihres Lebens gestohlen, Jahre die für ihre Entwicklung von Bedeutung gewesen wären. Sie musste diese Jahre in einem Keller mit einem Mann verbringen der sie wohlmöglich zu Dinge zwang, die sie nicht wollte.

Nach diesem Martyrium  entschloss sich Natascha K., ein Buch über ihr Leben und Leiden in den Händen des Entführers zu veröffentlichen. Sicher war es eine Hilfe für sie, das Erlebte dann besser verarbeiten zu können. Vielleicht haben ihr Therapiesitzungen nicht gereicht? Wer weiss.

Aber MUSS sie jetzt auch noch einen Film veröffentlichen? Das geht nun wirklich weit über mein Verständnis hinaus!

Warum? Ganz einfach: Wenn ich so etwas Schlimmes erlebt habe dann muss und will ich das verarbeiten und einfach versuchen ein normales Leben zu beginnen. Ich möchte dann sicherlich nicht dass meine Geschichte dann  so dermaßen breitgetreten wird und auch noch IM KINO läuft! Jedes Mal würde ich dann doch wieder an diese schlimme Zeit erinnert werden und VERARBEITEN könnte ich es nie!

Ganz im Ernst glaube ich, dass diese ach so gequälte und geschundene Frau einfach nur geldgeil ist! Sie sieht ihre Chance darin, aus dem Erlebten so viel Profit wie möglich zu schlagen!

Muss das sein? Ich finde NEIN! Ganz klar werde ich mir diesen Film nicht ansehen und auch das dazugehörige Buch wird niemals Einzug bei mir finden. Was kommt als nächstes von ihr? Eine Serie im Fernsehen?? Ich finde einfach, DAS geht zu weit! Sie wird einfach niemals ein „normales“ Leben haben weil sie selbst ihre Geschichte so breittritt bis irgendwann keiner sie mehr sehen kann.

Und ganz ehrlich: Ich kann ihr Gesicht schon nicht mehr sehen!

Ray over and out!

PS: Der obige Text vertritt nur meine freie Meinung und soll niemand angreifen! Sollte das doch geschehen sein, bitte ich dies zu entschuldigen!